Im folgenden zeigen wir Ihnen, wie Sie mit einer Preisanalyse Kosten im Unternehmen optimieren können:
Die Preisanalyse ist ein erster Ansatz, um die wichtigsten Kostentreiber zu identifizieren. Dies gilt natürlich nicht nur für die Kosten im eigenen Betrieb, sondern auch für die Kosten Ihrer Lieferanten. Sie hat den Vorteil, mit einem geringen Umsetzungsaufwand verbunden zu sein.
Ausgehend vom Listenpreis, den der Lieferant im ersten Schritt angibt, können Sie oftmals Sie Preisbestandteile beim Lieferanten bzw. Bieter erfragen. Im ersten Schritt können Sie nach den Materialeinzelkosten, den Fertigungslöhnen und den Gemeinkosten (Overheadkosten) fragen. Je mehr von den in der Abbildung genannten Kosten Sie bestimmen können, umso zielgerichteter können sie später mit dem Lieferanten verhandeln.
Daten, die Sie nicht vom Lieferanten erhalten, können Sie oftmals aus öffentlich verfügbaren Quellen ermitteln. Rohstoffpreise sind auf einschlägigen Websites erhältlich. Tarifverträge werden ebenfalls veröffentlicht. Das Statistische Bundesamt bietet vielfältig differenzierte Indizes an. Auch der veröffentlichte Jahresabschluss des Lieferanten enthält Angaben zu Kosten, die Sie bei der Preisanalyse verwenden können.
Nach der Erhebung der Daten und Eintragung in das hier gezeigte Kalkulationsschema haben Sie eine Schattenkalkulation. Die Materialkosten beziehen sich auf Rohstoffe und Zukaufteile. Bei den Fertigungskosten sind die Fertigungslöhne, die Maschinenkosten, die Werkzeugkosten, die Rüstkosten und spezifische Prozesskosten wie zum Beispiel Energiekosten zu berücksichtigen.
In der Verhandlung können Sie mit ihrer Hilfe zum Beispiel folgende Punkte mit dem Lieferanten bzw. Bieter diskutieren, um eine Kostenoptimierung zu erzielen:
- Sind die Gemeinkostenzuschläge angemessen?
- Hat der Bieter in das Angebot Gemeinkostenzuschläge eingerechnet, die gar nicht mit dem Beschaffungsobjekt in Verbindung stehen?
- Sind in den vom Bieter genannten Kosten gegebenenfalls Doppelzählungen enthalten?
- Wurden die richtigen Lohngruppen angesetzt, oder gegebenenfalls höhere Lohngruppen oder Durchschnittslöhne?
- Erzielt der Lieferant einen Mengenrabatt bei seinem Vorlieferanten bei gleichen Beschaffungsgütern für andere Verwendungen?
- Wurde die Lernkurve für den Fall einer beabsichtigten längeren Zusammenarbeit angemessen berücksichtigt?
Für Artikel, die sie aus dem Handel beziehen, können Sie diese Kostensenkungsmethode genauso anwenden. Das Kalkulationsschema für den Handel ist lediglich wesentlich einfacher als das für die Industrie. Es stellt sich wie folgt dar: